Tauchen

Der Taucher

Die Taucherei ist für mich der Sport schlechthin. Mit 14 Jahren fing ich an, nach Muscheln zu tauchen, die gekocht, gebraten oder gefüllt wunderbar schmecken. Kurz danach ging es weiter mit Harpunieren nach Fischen. Dieser heute verpönte Sport führt dazu, dass man elegant und geräuschlos abtauchen lernt, will man nicht verhungern.

Mit 17 Jahren war Gerätetauchen dran. Mangels Geld baute ich mir ein Sauerstoffatemgerät, das zum Glück nicht funktionieren wollte. Wahrscheinlich wäre ich keine 20 geworden. Erst mit 21 konnte ich mir ein Tauchgerät mit Doppelschlauchautomaten zulegen. Es fehlte nur noch ein Kompressor!

Zu dem Kompressor sollte es nie mehr kommen. Ich pumpte mir Luft hier und da und musste bis zu einer Meile raus schwimmen, um zu tauchen. Unvorstellbar heute. Die ersten organisierten Tauchgänge folgten in Italien und Spanien in Dörfern von ClubMed.

Das Abenteuer MIttelmeer, oben warm unten kalt, endete 1975  auf den Seychellen. Seitdem kriegt mich kein Schwein ins kalte Wasser. Nach und nach arbeitete ich die Tauchreviere in den Tropen ab. Zu der Krönung des Ganzen, Tauchen auf Bora Bora, kam es nicht. Frankreich verlangte von mir plötzlich ein Visum. Seitdem meide ich beide.

Ob die Taucher ein Segen für den Planeten sind, daran habe ich meine Zweifel. Sie fliegen weit, brauchen teure Ausrüstung in entlegenen Gebieten, haben früher die Korallen zertrampelt und die Riffe leer geschossen. Ich lernte zwar mit verschränkten Armen über der Koralle zu schweben, aber die restlichen Sünden sind nicht vermeidbar.