Die allerschlimmste Folge der falschen Definition von Licht (dargestellt hier) besteht darin, dass wir nicht unterscheiden können, ob das Licht Anteile enthält, die wichtige Körperfunktionen regulieren. Diese Anteile werden UV (=Ultraviolett) bezeichnet. Menschen benötigen dieses zur Produktion von körpereigenem Vitamin D. und zwar UV-B. Amtliche Informationen zu UV-B und Vitamin D gibt es vom Bundesamt für Strahlenschutz. Umfangreichere Information kann man hier abrufen.
Anders als in Notlagen üblich, so etwa nördlich des Polarkreises, trägt die Nahrung meistens geringe Rolle der Nahrung für die Vitamin-D-Versorgung (hier). Weltweit stehen in der Vitamin-D-Aufnahme mit der Nahrung deutsche Frauen mit 2,2 µg am Ende der Skala. Dieser Wert entspricht einem Viertel der Aufnahme bei jungen weißen amerikanischen Männern.
In Deutschland befinden sich laut DEGS1-Erhebung1https://www.rki.de/DE/Themen/Nichtuebertragbare-Krankheiten/Studien-und-Surveillance/Studien/DEGS/degs_start_inhalt.html, auf die das Robert Koch-Institut bei dem Thema verweist, in den Monaten November bis April mindestens 25 % der Serumkonzentrationen der getesteten Bevölkerung innerhalb des von allen Seiten als schweren Vitamin-D-Mangel anerkannten Bereichs unter 30 nmol/l. In den Monaten Februar und März befinden sich gemäß der genannten Erhebung mehr als 50 % der Konzentrationen im Bereich dieses schweren Mangels.2Martina Rabenberg et al.: Vitamin D status among adults in Germany – results from the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1). In: BMC Public Health. Band 15, Nr. 1, Dezember 2015, S. 1–15, doi:10.1186/s12889-015-2016-7.
Üblicherweise nimmt man an, dass Vitamin D-Mangel zu Problemen der Knochen führt. Weniger bekannt ist, dass Vitamin D (eigentlich ein Hormon) die Kommunikation der Zellen steuert. Eine Unterversorgung mit Vitamin D scheint nach bisherigen Untersuchungen ein Risikofaktor für folgende Erkrankungen bei älteren Menschen zu sein:
- Knochenerkrankungen: Osteopenie (umstritten) und Osteoporose3P. Alonso-Coello, A. L. García-Franco, G. Guyatt, R. Moynihan: Drugs for pre-osteoporosis: prevention or disease mongering? In: BMJ.Band 336, Nummer 7636, Januar 2008, S. 126–129, doi:10.1136/bmj.39435.656250.AD, PMID 18202066, PMC 2206291 (freier Volltext).
- Sturzrisiko: Durch ergänzende Einnahme von Vitamin D lässt sich möglicherweise die Anzahl der Stürze von Menschen über 65 Jahren reduzieren. Die Einnahme von 700 bis 1000 IE reduzierte das Sturzrisiko um 19 Prozent.4H. A. Bischoff-Ferrari et al.: Fall prevention with supplemental and active forms of vitamin D: a meta-analysis of randomised controlled trials. In: BMJ. Band 339, 2009, S. b3692, doi:10.1136/bmj.b3692, PMID 19797342, PMC 2755728 (freier Volltext). Eine Metaanalyse von 2014 gelangte jedoch zu einem gegenteiligen Ergebnis.5M. J. Bolland, A. Grey, G. D. Gamble, I. R. Reid: Vitamin D supplementation and falls: a trial sequential meta-analysis. In: The lancet. Diabetes & endocrinology. Band 2, Nummer 7, Juli 2014, S. 573–580, doi:10.1016/S2213-8587(14)70068-3, PMID 24768505
- Parkinson-Krankheit6Z. Zhou, R. Zhou, Z. Zhang, K. Li: The Association Between Vitamin D Status, Vitamin D Supplementation, Sunlight Exposure, and Parkinson’s Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis. In: Medical science monitor: international medical journal of experimental and clinical research. Band 25, Januar 2019, S. 666–674, doi:10.12659/MSM.912840, PMID 30672512, PMC 6352758 (freier Volltext) (Review).
- Schlafstörungen wie obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom.7K. Archontogeorgis, E. Nena, N. Papanas, P. Steiropoulos: The role of vitamin D in obstructive sleep apnoea syndrome. In: Breathe. Band 14, Nummer 3, September 2018, S. 206–215, doi:10.1183/20734735.000618, PMID 30186518, PMC 6118887 (freier Volltext) (Review). verlängerte Einschlafphase8X. Ji, M. A. Grandner, J. Liu: The relationship between micronutrient status and sleep patterns: a systematic review. In: Public health nutrition. Band 20, Nummer 4, 03 2017, S. 687–701, doi:10.1017/S1368980016002603, PMID 27702409, PMC 5675071 (freier Volltext) (Review). und Tagesmüdigkeit9D. E. McCarty et al.: Vitamin D, race, and excessive daytime sleepiness. In: Journal of Clinical Sleep Medicine: JCSM: official publication of the American Academy of Sleep Medicine. Band 8, Nummer 6, Dezember 2012, S. 693–697, doi:10.5664/jcsm.2266. PMID 23243403. PMC 3501666 (freier Volltext). 10E. A. Shipton, E. E. Shipton: Vitamin D and Pain: Vitamin D and Its Role in the Aetiology and Maintenance of Chronic Pain States and Associated Comorbidities. In: Pain research and treatment. Band 2015, 2015, S. 904967, doi:10.1155/2015/904967, PMID 26090221, PMC 4427945 (freier Volltext) (Review).
Menschen in Deutschland ist fast immer nicht bewusst, dass ihre Umgebung UV-B nicht enthält. Während ältere Fenster noch etwas UV-B durchließen, lässt Verbundsicherheitsglas von Dachfenstern lässt keine UV-B-Strahlen durch. Normales Fensterglas blockiert etwa 90% der UV-B-Strahlen. Bei einer modernen Dreifachverglasung kommt praktisch keine UV-B-Strahlung durch. Auch das sichtbare Licht wird zu 45% weggefiltert.
All dies ist möglich, weil die Definition von Licht künstlich auf das Sehen reduziert worden ist. Genauer gesagt nur auf das Sehen von Helligkeiten.







