Die Effizienz von Lampen wird daran gemessen, wie viel Helligkeit sie aus der Energie erzeugen können, die man zu ihrem Betrieb benötigt. Farbensehen gehört überraschenderweise nicht zur Sehleistung, obwohl es kaum einen Menschen gibt, der keine Farben sieht. Diese Effizienz wird in Lumen je Watt gemessen.
Ob ein Licht überhaupt irgendwelche Farben wiedergeben kann, ist damit nicht gesagt. Die Farbwiedergabe ist die Fähigkeit einer Beleuchtung, Farben von Objekten sichtbar zu machen, die unter ihrem Licht stehen. Leider ist diese Aufgabe nicht so leicht, wie sie scheint. Denn ein physikalisches Objekt hat keine Farbe, sondern nur Reflexionseigenschaften. Und ein Mensch sieht, wie man aus diversen beliebten „Sehtäuschungen“ kennt, Farben nicht absolut, sondern relativ. Es gibt keine "natürlichen " Farben.
Der Farbwiedergabeindex gibt nur die Fähigkeit einer Lampe bzw. eines Leuchtmittels – und nicht einer Beleuchtung – an, bestimmte Farbmuster in Vergleich zu ihrem Erscheinen unter einem Referenzlicht wiederzugeben. Da diese eigentlich nirgendwo tatsächlich vorhanden ist, bezieht sich der Vergleich auf die Glühlampe – mittlerweile in der EU verboten – und auf „Tageslicht“. Da das Tageslicht bekanntlich morgens, mittags und abends unterschiedlich ist, benutzt man unterschiedliche „Tageslichter“.1Das natürliche Tageslicht verändert seine Farbe und Intensität über den Tag. Zudem ist es vom geografischen Ort abhängig. In der Technik werden unterschiedliche "Tageslichter" definiert, so D50, D55, D65, D75 = D für Daylight, XX für die ersten zwei Ziffern der Farbtemperatur in Kelvin. So benutzt man in der Druckbranche wie in der Fotografie D50 (Farbtemperatur 5000 K. Egal wie, ein Index von 100 = höchster Wert, bedeutet nicht etwa, dass alle Farben wunderschön wiedergegeben werden. Nur 8 Pastellfarben werden berücksichtigt und keine gesättigten. Diese sind hier dargestellt:
Hier fehlen nicht nur die gesättigten Farben, sondern so wichtige wie die Hautfarbe des Menschen. Dies ist verständlich, weil die menschliche Haut von Weiß bis fast Schwarz praktisch alle Farbtöne annehmen kann. Weniger verständlich ist indes, das in der Farbwiedergabe etwas fehlt, was man seit Jahrhunderten kennt, die Wirkung von Weißmachern und Aufhellern. Diese sind in vielen Materialien, im Papier oder in Waschpulver enthalten. Sie werden vom UV-Anteil im Sonnenlicht angeregt . Fehlt dieser, erscheinen die Oberflächen gelblich. So sieht auch die sauberste weiße Bettwäsche nicht nur unter künstlicher Beleuchtung leicht vergilbt aus, sondern auch unter dem Sonnenlicht, das durch moderne Fenstergläser gefiltert wird.
Dieser Effekt wird bei der Angabe der Farbwiedergabe der LED elegant unterschlagen. Das kann u.U. sehr teuer werden. So wurde die Allianz Arena, München, mit LED-Scheinwerfern hoher Qualität beleuchtet. Das Fernsehen beanstandete aber trotzdem die Bildqualität. So wurden nachträglich 540 UV-Scheinwerfer installiert.
LEDs können UV erzeugen, sie müssen aber nicht. Das ist eine Besonderheit von LED, dessen Licht keine unbeabsichtigte "Konterbande" enthält. So wird jede Glühlampe neben etwas Licht viel Wärmestrahlung erzeugen. Theoretisch ist sogar etwas UV drin. Leuchtstofflampen erzeugen primär kaum Licht, sondern weitgehend nur UV. Sie benötigen den Leuchtstoff, diese Strahlung in Licht umzuwandeln.
Die Bestimmung der Farbwiedergabe erfolgt nach einem obsoleten System, das man seit etwa zwei Jahrzehnten versucht abzuschaffen. Sie leidet auch darunter, dass die Lichttechniker UV nicht als Licht anerkennen. Somit bedeutet auch der höchste Index von 100 nicht, dass Farben gut wiedergegeben werden.
Beleuchtungsnormen geben i.a. keine Lichtfarbe vor und empfehlen meist einen Wert von 80 für den Index. Wie dieser bestimmt wird, wird in keinem Buch oder Artikel beschrieben. Wenn man auch noch auf die Verwendung von Farben in einem Raum verzichtet, entsteht das traurige Bild wie hier. Dieser Raum ist mit LED-Leuchten beleuchtet mit einem Farbwiedergabeindex über 90. Wenn Arbeitsumgebungen grau in grau gestaltet werden, kann auch die beste Lampe keine Farben hervorzaubern.
Moderne Büros leiden häufig unter akustischen Störungen. Wenn man sie versucht mit üblichen Mitteln zu beseitigen, graue Schallschirme, helfen auch die besten Lampen nichts.